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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 138

1836 - Eisleben : Reichardt
138 Königreich Hannover. Die Zahl der Einwohner beträgt fast 1,700,000, größtentheils Lutheraner, doch ist auch die Zahl der Re- formirten und Katholiken beträchtlich, Zn Hinsicht der Industrie sieht Hannover gegen andere Länder Deutsch- lands sehr zurück, und eigentliche Fabriken finden sich fast nur in den größer« Städten, doch ist das Linnen- gewerbe sehr verbreitet. Der Handel ist bedeutend, und für Beförderung der Künste und Wissenschaften ge- schieht viel, so daß die Einwohner in wissenschaftlicher Bildung andern Deutschen nichts nachgeben. Regent ist ein König, welcher jetzt zugleich König von Groß; Britannien ist und W ilhelm Iv. heißt. Hannover, wohl gebaute Hauptstadt, nordwestlich von Braunschweig, in einer Ebene, an der schiffbaren Leine, mit einem königlichen Schlosse, Fabriken und Handel, hat 28,000 Einwohner. Dabei liegen die Lustschlösser Montbrillant und Herrenhausen mit schönen Garten ^ Anlagen und Wasser- künsten. —• Nienburg, Stadt, nordwestlich von Hannover, am rechten Ufer der Weser, treibt Schifffahrt. — Werden, Stadt, nördlich von Nienburg, an der schiffbaren Aller, treibt Schifffahrt. — Hameln, Stadt und vormalige Festung, süd- westlich von Hannover, am rechten Ufer der Wesir, treibt Schiff- fahrt. — Hildesheim, Stadt, südöstlich von Hannover, an der Innerste, einem Nebenflüsse der Leine, mit einer sehenswür- digen Domkirche. — Goslar, Stadt, südöstlich von Hildcsheim und am nördlichen Fuße des Harzes, mit merkwürdigem Bergbau im nahen Rammelsberge. — Clausthal, wichtigste unter den 7 Bergstädten, auf dem Harze, südwestlich von Goslar, bei welcher starker Silber- und Blcibergbau ist. Dicht an Clausthal liegt die Bergstadt Cellerfeld. — Andreasberg, Berg- stadt, südöstlich von Clausthal, auf dem Harze, mit Silberberg- bau. — Osterode, Stadt, südöstlich von Clausthal, am südli- chen Fuße des Harzes, mit bedeutenden Fabriken. — Duder- stadt, Stadt, südlich von Osterode, mit starkem Hopfen- und Tabaksbau. — Eimbeck, gewerbsame Stadt, nordwestlich von Osterode. — Nord heim, Stadt, südöstlich von Eimbcck, mit Tabaksbau. — Göttingcn, wohl gebaute Stadt, südlich von Nordheim, mit einer berühmten Universität, großen Bibliothek und mchrern Fabriken. — Münden, gewerbsame Stadt, süd- westlich von Göttingen, in einem reizenden Thale, an der Ber- einigung der Werra und Fulda, welche hierauf die Weser bilden, treibt beträchtlichen Handel und Schifffahrt. — Celle, Stadt, nordöstlich von Hannover, in einer sandigen Ebene, in deren Ge- gend die bekannte Lüneburger Heide anfangt, an der Aller, die hier die Fuse aufnimmt, treibt Handel und Schifffahrt, und hat ein Schloß und großes Zuchthaus. — Uelzen, Stadt, nordöst- lich von Celle, an der Ilmenau, einem Nebenflüsse der Elbe, ist bekannt durch ihren vortrefflichen Flachs. — Lüneburg, Stadt,

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 220

1836 - Eisleben : Reichardt
220 China. Chinesen gehören zu den gebildetsten Völkern Asiens, und treiben Ackerbau mit musterhafter Sorgfalt, Kunst- fleiß, der in manchen Gegenständen ausgezeichnet ist, mehrere Künste und Wissenschaften; nur steht ihrem Fortschreiten der Hauptzug des Chinesischen National- charakters, nämlich ihre hartnäckige Anhänglichkeit an das einmal eingeführte Herkommen sehr entgegen. Der Landhandel ist weit blühender als der Seehandel, wel, cher letztere fast ganz in den Händen der Ausländer ist, da die Chinesen mit ihren der Verbesserung noch sehr bedürftigen Schiffen, Zanken genannt, sich nicht weit in das Meer wagen. China steht unter der Herrschaft eines Kaisers, welcher auch die oben angeführten Länder, die Mand- schurei, Mongolei und die kleine Bucharei beherrscht, und unter dessen Schutze Tibet, Korea und dielieukieu- Inseln stehen, so daß nach dem Russischen Reiche, das Chinesische das größte, und in Hinsicht der Volksmenge, das erste auf der Erde ist. Zn der Chinesischen Spra, che wird der Kaiser Chuandi, (d. i. Höchstweiser Kai- ser) und in der Mongolischen Sprache Bogdochan td. i. geheiligter König) genannt. China enthält eine Menge großer Städte, von welchen hier nur einige folgen. Peking, Haupt-- und Residenzstadt im nördlichen Tbeile des Landes und 28 Meilen von der großen Mauer, die größte Stadt auf der Erde, mit vielen Tempeln, vielen Pallasten der Großen, der kaiserlichen Hofburg von einem großen Umfange, einer kaiserlichen Universität und 2 Millionen Einwohner. — Nanking, Stadt, südöstlich von Peking, am Pang-tse-Kiang, mit dem bekannten Porzcllanthurme, wichtigen Fabriken und 1 Million Einwohner. — Sutscheu- fu, eine der größten und schönsten Städte in China, südöstlich von Nanking, am Kaiser- oder großen Kanäle, mit wichtigen Fabriken und von den reich- sten Kaufleuten bewohnt. — Hang-tscheu-fu, große Stadt, südwestlich von Nanking, hat viele Fabriken und soll 1 Million Einwohner haben. — Canton, wichtige Handelsstadt an der Südküste, unweit der Mündung des schiffbaren Flusses Pckiang, hat 800,000 Einwohner, wovon ein großer Theil auf Schiffen lebt, und ist der Mittelpunkt des Europäisch-Chinesischen Han- dels , indem die Europäer bei dieser Stadt allein landen und Handels-Niederlassungen unterhalten dürfen. — Don den hieher gehörigen Inseln sind zu bemerken: Ma- cao, südlich von Canron, im Meerbusen von Eanton, gehört nebst der Stadt gleiches Namens den Portugiesen, unter Chine- sischer Oberherrschaft; Hai na n, große Insel, südwestlich von Macao, durch eine Meerenge von der südlichsten Spitze des Chi-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 303

1836 - Eisleben : Reichardt
303 Australien. Sandwichinseln. große Heerden von Rindvieh), mancherlei Geflügel, Fische und Muschelthiere, Arum-, Tr- und Yamswur, zeln, Ananas, Bataten, Kartoffeln, Zuckerrohr, Brod- frucht, Wautipflanzen (eine Art von Papiermaulbeer, bäumen, die in Pflanzungen mit großer Sorgfalt ange« baut werden und aus deren Baff man den größcrn Theil der Kleidungsstücke macht), Pisangs, Kokospal, men, Sandelholz, welches sehr stark ausgeführt wird, edle Südfrüchte und Europäische Gemüse, die erst hier- her verpflanzt worden find, auch mancherlei Mineralien, vorzüglich Salz, das in Menge an den Küsten gewon- nen wird. Die Einwohner dieser Insel, zur Ma, layischen Race gehörig und von einer schönen körperli- chen Bildung, zeichnen sich jetzt vor allen Australiern durch Kultur ans, welche sie, nebst dem Christenthum von den Europäern und Nordamerikanern angenommen haben, indem einer ihrer Könige, Namens Tameah, meah, welcher 1820 starb, seine Unterthanen auf alle Weise an den Vortheilen der Kultur Theil nehmen zu lassen sich bemühet?. Die Einwohner unterhalten Land, bau, dessen Hauptgegenstand die Arumr oder Taro-Wur, zeln sind, verfertigen mit großer Geschicklichkeit Zeuge, Matten und allerlei Gerälhschaften, bauen Schiffe nach Europäischer Art, haben in mehreren Handwerken, die sie von den Europäern erlernten, es sehr weit ge, bracht, und machen mit eigenen Schiffen Handelsfahr- ten. Auch werden diese Inseln jährlich von vielen Eu, ropäischen und Nordamerikanischen Schiffen besucht, die sich hier mit mancherlei Bedürfnissen versorgen und ver- schiedene Fabrikate an die Einwohner verhandeln, wel, cher Handelsverkehr nothwendig einen großen Einfluß auf ihre Civilisation haben muß. Früher waren die Einwohner Götzendiener, aber durch die Bemühungen von Missionären aus Nordamerika, die sich 1820 da, selbst niederließen, ist fast überall das Christenthum ein- geführt, und es giebt jetzt hier Kirchen, Schulen, wo, durch das Lesen und Schreiben sich immer mehr ver- breitet und woraus Lehrer für andere Schulen hervor- gehen, und selbst Buchdruckereien. Großbritannien hat diese Inseln unter seinen besondern Schutz genommen, ohne jedoch sich in die Negierungsverfassung der Ein- wohner zu mischen, die unter der unbeschränkten Herr-

5. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 140

1865 - Eisleben : Reichardt
140 Darauf machte Karl einen Angriff ans Norwegen, um es den Dänen zu entreißen; aber 1718 Karl vor Friedrichshall erschossen. Wahrscheinlich durch einen Meuchelmord, angestistet durch den mit Karls Willkür unzufriedenen schwedischen Adel. Der Krieg wurde nun durch einzelne Friedensschlüsse beigelegt, zuerst mit Hannover, dann mit Preußen (welches Vorpommern von der Oder bis zur Peene erhält), endlich 172t Nystädter Friede mit Rußland. Peter d. Gr. gewann durch denselben Lievland, Esth- tand und Jngermannland lostseeprovinzeu). Der Senat ertheilte ihm darauf den Titel eines Kaisers aller Reußen. Auch au die Spitze der griechischen Kirche stellt sich P. 1713—1740 Friedrich Wilhelm I, König von Preußen. Er beginnt seine Regierung mit Abschaffung des Hof- staates. Sparsam, streng, von einfacher Biederkeit. Das Tabakscollegium, n) Sein Hauptaugenmerk auf Verbesserung des Militärs gerichtet, o) wobei ihn Leopold v. Dessau unterstützt. Seine Theilnahme am nordischen Kriege s. o. 17 i0—1786 Friedrich (1 der Große Geb. d. 24^ Januar 1712. Bald Zwiespalt zwischen Vater und Sohn, weil letzterer Wissenschaften und Künste mit Vorliebe betreibt, p) Harte Behandlung, sogar Schläge. Friedrichs Vertraute seine Schwester Wilhel- mine. Fluchtversuch auf einer Reise in Süddeutschland, q) Die Lieutenants v. Kalte in Berlin und v. Keith in Wesel Friedrichs Mitschuldige. Vom König in der ersten Wuth beinahe erstochen, dann nachküstrin, wo vor sei- nen Augen Kalte hingerichtet wird (Keith war nach Eng- land entkommen). Nur durch dringende Fürbitten wurde Friedrich ' gerettet. Seine Gefangenschaft in Küstrin ist ihm in mancher Beziehung förderlich, r) endlich Versöh- nt Woher der Name dieser Abendgesellschaften? Eine belustigende, oft klägliche Rolle spielt darin der gelehrte Hofnarr Gründling. (In einem Weinfaß begraben.) o) Des Königs „blaue Kinder." Für das Potsdamer Leibregiment wer- den lange „ Kerls" ans aller Herren Länder geworben, p'i Heimlicher Unterricht im Flötenspiel beim berühmten Quanz aus Dresden. (Einst vom Könige überrascht: „Fritz ist ein Quer- pseifer und Poet!") q) Zn Steinfurth, zwischen Heidelberg und Heilbronn. (Will nach Eng- land. ) r) Muß täglich 7 Stunden auf der Kriegs- und Domänenkammer ar- beiten.

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 22

1890 - Leipzig : Reichardt
22 menes mit der Besatzung erhielt freien Abzug. Viele Messenier gingen nach Rhegium und eroberten von hier aus das gegenberliegende Zancle, nun Messana ge-nannt. Die zurckgebliebenen Messenier wurden Heloten. 620 Ausz eichnung der strengen Strafgesetze der Athener durch Drakon. 594 Gesetzgebung des Sown. Der weise Solon, auf dessen Veranlassung Salamis den Megarensern entrissen worden war, machte durch seine Gesetze der Anarchie ein (Sude1). Er teilte das Volk in 4 Vermgensklassen ^). Aus den 3 ersten wurde der Rat der Vierhundert {ovlr) zusammengesetzt, aus der ersten die 9 Archonten gewhlt. An der Volks-Versammlung (exxlrjoia) durste jeder Brger vom 20. Jahre an teilnehmen. Gerichtshof (bei Verbrechen gegen das Leben und die Götter) und Aufsichtsbehrde war der Areopagus. Im Interesse der vielen Schuldner lieh Solon eine Verringerung des Geldwertes (oeloax&eia) eintreten (100 neue Drachmen = 73 alten). Die Er-ziehung, milder als in Sparta, blieb im wesentlichen den Eltern berlassen; sehr eifrig wurde fr die krperliche Aus-bildung in den ffentlichen Ringschulen (Gymnasien) und in den Privatanstalten unter Oberaussicht des Staates gesorgt. Auch geistige Bildung mit Vorliebe betrieben. Solon machte groe Reisen und starb in Athen (559). 560 Plsistratus wird Tyrann (bemchtigt sich der Alleinherrschaft). Er stand an der Spitze der armen Diakrier und wute sich durch List (Selbstverwundung) vom Volke eine Leib-wache auszuwirken, mit deren Hilfe er die Akropolis ein-nahm und die Herrschaft an sich ri. Sein Hauptfeind war Megkles, das Parteihaupt der Parler, und Lycurgus, das Haupt der reichen Pedier. Zweimal vertrieben und zurckgekehrt, behauptete er sich zuletzt bis zu seinem Tode (527). Seine Regierung war segensreich^). 1) Nicht lange zuvor hatte Kylon sich zum Tyrannen (Alleinherrscher) machen wollen und deshalb die Akropolis besetzt; aber sein Versuch schei-terte; seine Anhnger zum Teil au den Altren der Götter von den Alkmoniden gettet. Kylonische Blutschuld. 2) l. Die Pentakosiomedimnen, welche mindestens 500 Scheffel Ertrag von ihrem Landbesitz hatten; 2. die Hippeis, welche mindestens 300 Scheffel, 3. die Zeugitai, welche mindestens 150 Scheffel, 4. die Thetes, welche weniger als 150 Scheffel oder gar keinen Ertrag aus Landbesitz hatten. 8) Eine Drachme betrug 79 Pfennige. 4) Er sorgt auch fr Kunst und Wissenschaft. Zieht Dichter an seinen Hof. Erbaut prchtige Tempel.

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 135

1890 - Leipzig : Reichardt
135 zu ihrem Könige, wogegen Rußland August Iii. von Sachsen einsetzte. Fr letzteren erklrt sich auch Kaiser Karl Vi., sr Stanislaus dagegen Frankreich und Spamen. Im Wiener Frieden mu Karl Lothringen an Stanis-laus (nach dessen Tode es an Frankreich sallen sollte, was 1766 eintrat; der Herzog von Lothringen erhlt als Entschdigung das Groherzogtum Toscana) abtreten, sowie Neapel und Sicilien an das spanische Knigshaus. 17131740 Friedrich Wilhelm I., König von Preuen.z Ein krftiger, echt deutscher Fürst. Er beginnt lerne Regierung mit Einschrnkung des Hosstaates. Sparsam, streng, von einfacher ^Biederkeit. Das Tabakskollegium. Ausnahme der vertriebenen Salzburger, die in Ostpreuen angesiedelt wurden. Sein Hauptaugenmerk war aus Verbesserung des Heeres gerichtet, wobei ihn Leopold von Dessau unter-sttzt'). Seine Teilnahme am nordischen Kriege s. o. Von sterreich hintergangen, sagte er, aus seinen Sohn Friedrich deutend: Da steht einer, der mich rchen wird! 17401786 Friedrich Ii. der Groe. m , Geboren d. 24. Januar 1712. Zwiespalt zwischen Vater und Sohn, weil letzterer Wissenschaften und Knste mit Vorliebe betreibt2). Harte Behandlung, sogar Schlge. Friedrichs Vertraute seine Schwester Wilhelm ine. Fluchtversuch aus einer Reise in Sd-Deutschland3). Die Lieutenants v, Katte in Berlin und v. Keith in Wesel Friedrichs Mitschuldige. Vom Könige in der ersten Wut beinahe erstochen, dann nach Kstrin gebracht, wo vor seinen Augen Katte hingerichtet wird (Keith war nach England entkommen). Nur durch dringende Frbitte wurde Friedrich gerettet. Seine Gesangenschast in Kstrin war ihm in mancher Beziehung frderlich ^). endlich Vershnung bei Gelegenheit von Wilhelminens Vermhlung mit dem Erbprinzen von Bayreuth. Nach des Vaters Wunsch heiratet er (1732) die Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern, hlt sich grtenteils m Rheinsberg auf, wo er einen Freundeskreis um sich versammelt und Musik und Wissenschaften treibt. Seine 1) Des Knigs blaue Kinder". Fr das Potsdamer Leibregiment werden lange Kerls" aus aller Herren Lnder geworben. Die Kunst des Schnellfeuerns. _ . , _ . 2) Heimlicher Unterricht im Fltenspiel beim berhmten Quanz aus Dresden. (Einst vom Könige berrascht: Fritz ist em Querpfeifer und Poet!) 3) In Steinfurth, zwischen Heidelberg und Heilbronn. (Wm nach England.^^ 7 Stunden auf der Kriegs- und Domnenkammer arbeiten.

8. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 176

1890 - Leipzig : Reichardt
176 verstndigen Kanzlers Lamprecht Diftelmeier schlo 1537 Joachim 1537 die folgenreiche Erbverbrderung mit dem schlesischen Herzoge Friedrich von Liegnitz, Brieg und Wohlauf und erlangte (1569) vom König von Polen die Mitbelehnung mit Preußen, welches 1525 aus einem geistlichen Ordensstaate ein Welt-liches protestantisches Herzogtum unter dem Hohenzollern lbrecht I. geworden war. (Vgl. S. 115 f., der den Deutschen Orden auch S. 99.) Joachims Hofhaltung kostete viel Geld, und ppigkeit griff auch im Brgerstande immer mehr um sich, weshalb Gesetze wider zu groen Luxus gegeben werden muten. Um Geld zu schaffen, lie Joachim die Juden wieder ins Land, und sein j-bischer Mnzmeister L i p p o l d gelangte zu groem Ansehen. Der sparsame Johann vonkstrin wandte alles Geld aus die Verbesserung der Neumark, lie seine Haupt-stadt Kstrin befestigen und kaufte die Herrschaften Storkow und Beeskow. 15711598 Johann Georg. Ein ernster und strenger Regent, welcher wieder Ordnung und Sparsamkeit in die Finanzen brachte. Hinrichtung des Inden Lippold. Aufnahme verfolgter Reformierten aus den Niederlanden. Stiftung des ersten Berliner Gymnasiums zum grauen Kloster. Von politischer Wich-tigkeit wurde die Vermhlung seines Enkels Johann Sigismund mit Anna, ltesten Tochter des geisteskranken Herzogs Albrecht Ii. von Preußen und der Maria Eleonore, Erbin von Jlich-Kleve-Berg. 15981608 Joachim Friedrich. Nach seines Vaters Testament sollte die Mark zwischen ihm und seinem Bruder Christian geteilt werden. Um dies zu verhten, wurde durch den Geraer Hausvertrag 1598 1598 Christian zum Erben des alten, kinderlosen Mark-grafen Georg Friedrich von Ansbach und Bayreuth ein-gesetzt So blieb die Mark ungeteilt. Vom Könige von Polen verlangte Joachim Friedrich die Vormundschaft der den geisteskranken Herzog Albrecht Ii und die Regentschaft in Preußen. Zur besseren Staatsverwaltung grndete der Kurfürst das Geheimerats-Kolleginm, zur weiteren Befrderung hherer Bildung das Joachims-thalische Gymnasium2). Die fromme Kurfrstin K a t h a - x) Nach neun Jahren von Kaiser Ferdinand, der zugleich König von Bhmen war, fr ungltig erklrt. (Vgl. S. 136.) 2) Anfangs im Jugdschlosse Joachimsthal bei Angermnde als Frsten-schule", spter nach Berlin verlegt.

9. Bd. 3 - S. uncounted

1838 - Eisleben : Reichardt
und in letzterer Rücksicht namentlich durch die vergleichende Be- trachtung der Organismen gemacht hat, durften auch an eine populäre Darstellung dieser Wissenschaft erhöhte Ansprüche ge- macht werden. Der Verfasser der vorliegenden Schrift hat es in hohem Grade verstanden, die Resultate der neuen Untersu- chungen mit dem allgemein Interessanten zu vereinigen; je frucht- barer die Gesichtsvunkte dieser Untersuchungen waren, um so möglicher war allerdings auch, sie auf eine einfache, faßliche und anziehende Weise vorzutragen. Es wird in den einleitenden Kapi- teln dieses Buchs und in den jedem Abschnitt beigegebenen all- gemeinen Bemerkungen, ohne Wortpomp und ohne besondern Anlauf, von dem Standpunkt der Wissenschaft Kenntniß gegeben und mit Vergnügen wird der Leser auf jedem Schritt Fleiß und Vorsicht erkennen, Es ist manches Anatomische und Physiologi- sche herangezogen und durch eine klare, ebene und ansprechende Schreibart leicht zugänglich gemacht; dagegen sind die Diagno- sen der Klassen, Ordnungen und Gattungen, letztere bei den Saugethieren vollständig, für die übrigen Thierklassen in wohl- verstandener Auswahl, mit präziser Hervorhebung des Wesentli- chen und mit einer populären Anschaulichkeit abgefaßt. Schätz- bar ist es besonders noch, daß der Verfasser ein vorzügliches Augenmerk auf die Lebensart, die Gewohnheiten und Sitten, die Instinkte und Seelenkrafte der Thiere gehabt hat, ohne sich von den zahlreichen Fabeln irren zu lassen, die es hier aus alter und neuer Zeit giebt, die er aber auch als solche nicht übergeht. Au- ßerdem ist, ohne doch jemals in Anekdoten zu verfallen, Vieles beigebracht, was das Verhältniß der Thiere zum Menschen, oder ihre Rolle in der allgemeinen Ordnung der Natur anlangt, der Schaden und Nutzen, den sie stiften, ihre natürlichen Feinde, ihr Fang, mancherlei ökonomische Interessen u. s. w. — In dem Abschnitte, welcher von den Infusorien handelt, dürfte sich das Buch vor altern naturgefchichtlichen Werken auszeichnen, weil hier die jüngsten Forschungen der Gelehrten fleißig eingetragen sind. — Ein gutes Register erhöht die Brauchbarkeit. Ein Buch, das seinen Standpunkt so bestimmt aufgefaßt hat und Po- pularität mit wissenschaftlichem Sinn so anspruchslos vereint, darf aufrichtig allen Gebildeten empfohlen werden, um so mehr, als die Deutschen bei allem ihrem Eifer für die Forschung, doch in der Abfassung bequemer und geschmackvoller Handbücher bis- her meist von den Ausländern übertroffen worden sind."

10. Bd. 3 - S. 160

1838 - Eisleben : Reichardt
160 Amerika. vorzüglich gute Seeleute. Die Vorurtheile der Geburt, und des Ran- ges, welche die Geschicklichkeit in Europa lahmen, sind hier nicht vor- handen. Die Menschen verändern daselbst ihr Gewerbe so oft, als ihr Interesse es ihnen rath, und keine ehrliche Beschäftigung scheint ihnen verächtlich. Sie sind voll Thätigkeit und sehr vielseitig. Zwar findet man hier weniger wissenschaftliche Bildung und Gelehrsamkeit als in Europa, aber doch besitzt die Mehrzahl der Bevölkerung mehr Kenntnisse und Geist als in andern Landern, was daher kommt, weil sie eine weit sorgfältigere Erziehung erhalten und zugleich ihren Ge- wohnheiten einen praktischen Verstand und eine überlegene Scharfsich- tigkeit verdanken. Man verwendet seinen Fleiß mehr auf Handel und auf Gewerbe und der Anbau der Wissenschaften geht mehr auf das praktische als auf leere Speculation; so wie man auch das Wissen nur nach seiner Nützlichkeit und Anwendbarkeit im Leben schätzt und beurtheilt. Reichthum wird höher geschätzt als Gelehrsamkeit, und man wirst dem Nordamerikaner überhaupt einen hohen Grad von Ei- gennutz und Habsucht, eine zu große Begierde nach Reichthum und Überschätzung des Geldes, das sein Abgott ist, vor. Übrigens hat der Nordamerikanec eine große Vorliebe für sein Vaterland, ist stolz auf seinen Ruhm, essersüchtig auf seine National- ehre, bis zu einem für den Fremden beleidigenden Grade. Gewohnt die Maßregeln feiner Obrigkeit zu beurtheilen und sich selbst als Mit- glied des Staates zu betrachten, glaubt er bei den Schicksalen ^seines Vaterlands intercssirt zu seyn und sieht in seiner Negierungsform ein lebendes Zeugniß von seinem Vorzüge vor andern Nationen. Er ist seiner Regierung ergeben, weil sie durch ihre Zusammensetzung, ihr Betragen und ihre Ansichten immer im Einklang mit seinen Meinun- gen und seinem Interesse steht. Er fühlt den Einfluß derselben weit mehr durch den Schutz, welchen er davon erhalt, als durch die Lasten, welche ihm von derselben aufgelegt werden. Die öffentlichen Ämter stehen dem Ehrgeize aller Bürger offen. Weder die Geburt noch das Gewerbe, noch die Beschaffenheit des religiösen Glaubens sind Schranken für seine Hoffnungen; denn Toleranz,'wonach man jeden denken und glauben laßt, was er will, ist hier allgemein verbreitet, und giebt keine herrschende Religion. Daher findet man auch hier Menschen von allen Religionspartheien und zum Theil ganz eigene und abentheuerliche Religionssekten *). *) Eine solche Religionssekte bilden z. D. die Shakers (Schüttler oder Zitterer), die eine in mancherlei Hinsicht auffallende Erscheinung sind, jetzt 15 Bethäuser in den Vereinigten Staaten haben und auf 6000 Seelen geschätzt werden. Sie stammen aus England und haben zur Stifterin ihrer Sekte Ann Lee, die Tochter eines Grobschmieds aus Manchester und Ehefrau des Grobschmieds Stanley in derselben Stadt," welche 1774 nach Amerika auswanderte. Die Schäkers sind der festen Überzeugung, der Erlöser sei in der Person dieser Ann
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